Mittwoch, 24. Januar 2007

Das Beste zum Schluss...

"Feuerwehr Notruf."

Eine weibliche Stimme. Offensichtlich sehr alt und völlig aus dem Häuschen. "Kommen Sie schnell in die XY-Straße 5 in Z-Stadt! Meine Freundin, die Frau A. bekommt keine Luft mehr, die erstickt!"

Während ich mit der älteren Dame spreche gebe ich zeitgleich die Einsatzdaten in das Leitstellen-Computersystem ein. Und löse die Alarmierung aus. Das bedeutet, dass bevor jetzt der Rest des Dialoges beginnt, die Besatzungen des nächstgelegenen Rettungswagens und Notarztwagens eine Art SMS bekommen, die den Einsatzort und die Meldung „Internistischer Notfall: Akute Atemnot“ enthält. Während das Gespräch also weitergeht, sind die Rettungskräfte schon unterwegs.

„Was ist denn los mit Ihrer Freundin? Warum bekommt sie keine Luft?“

Völlig genervt „Sie erstickt…“

„Wissen Sie, ob Ihre Freundin irgendwelche Krankheiten hat?

„Nö, weiß ich nich…“

„Hatte sie so was schon mal?“

„Nein! Sie erstickt gleich!“

„Hat sie Schmerzen? Ist sie noch ansprechbar?“

Panisch „Das weiß ich alles nicht! Schicken Sie doch endlich jemanden, sie kriegt keine Luft mehr!“

Hier folgte von mir in beruhigendem bis hypnotisierendem Tonfall die Erklärung bezüglich der zeitgleichen Alarmierung und warum es für den Arzt vor Ort wichtig ist, möglichst viele Informationen über den Zustand der Patientin schon auf der Anfahrt zu bekommen.

Jetzt ruhiger „naja wenn jetzt jemand kommt, is ja gut…“

„Ja, Hilfe ist unterwegs. Und wenn Sie zum Zustand Ihrer Freundin nicht mehr sagen können, ist das auch nicht schlimm, die Kollegen vor Ort werden sich schon ein Bild machen. Vielleicht können Sie, wenn ich Ihnen eine Anleitung gebe, Ihrer Freundin selbst schon ein wenig helfen…“

Mich unterbrechend und dabei ganz schön überraschend „Nein, das kann ich nicht, bei der im Zimmer ist doch alles voller Rauch!“

Ein guter Rat

"Feuerwehr Notruf."

Eine weibliche Stimme. Geschätzt auf ca. 50 Jahre. "Ja, guten Tag. Ich brauche mal einen Arzt!"

"Ja, was fehlt Ihnen denn?"

Nuschelnd "Ich stinke so furchtbar"

Jetzt doch etwas überrascht "Oh! das ist ja..."

Verniedlichend "Ich bin ja so 'ne richtige Pissnelke“
und angeekelt „äää!“
jetzt wieder sachlich „kann da mal jemand kommen?"

"Ohne jetzt vorschnell urteilen zu wollen würd' ich mal sagen: eher nicht. Aber wieso stinken Sie denn so extrem?"

"Das weiß ich auch nicht so richtig, aber es ist echt krass!"

"Ich möchte mich nicht in Ihre Intimsphäre einmischen, aber erlauben Sie mir eine Frage zu Ihren Waschgewohnheiten: Haben Sie sich in den letzten Tagen mal gewaschen oder geduscht?"

Freudig „Ja! Das könnt’ ich vielleicht mal machen, so duschen oder so…“

Zustimmend „Genau, versuchen Sie das doch mal, und wenn das nicht hilft, können Sie ja wieder anrufen, dann sehen wir weiter, OK?“

„Ja, OK, danke erstmal…“

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